Purpose-Driven Mindset

Wie kriegen wir Sinn in unser Tun?

Unsere Zeit ist so voller Umbrüche, so voller Neuerungen und Gegensätze, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis sich die Menschen fragen, warum sie eigentlich das tun, was den ganzen Tag sie tun. Und das schließt natürlich auch unser Arbeitsleben mit ein. So manche:r von uns arbeitet schließlich auch mal 8 Stunden pro Tag oder gar mehr.

Doch selbst bei 20 Stunden die Woche, freien Freitagen, Homeoffice und nicen New-Work Regelungen hinterfragen die Menschen zu recht, ob das was sie machen, überhaupt Sinn macht. Der folgende Blogbeitrag soll widerspiegeln, wie das für die TROPEN funktioniert und ist in keinster weise als Blaupause für alle anderen Unternehmen zu verstehen, sondern der Versuch unser Tun so zu verargumentieren, dass es außerhalb von wirtschaftlichen Anreizen für alle Beteiligten Sinn macht.

Dafür haben wir ein Modell, dass sich praktischerweise aus lauter Begriffen mit „P“ zusammenstellt, was als Merkhilfe dienen kann. P – wie TROPEN, wie es bei uns auf der Startseite so heißt.

Passion

Passion ist im Gegensatz zu den folgenden drei P-s nicht in anderen Gedankenmodellen vorhanden. Zu Unrecht. Passion, ist der Motor, der Antrieb des Tuns. Doch das „Leiden“, was im Deutschen „Leidenschaft“ beinhaltet ist nicht notwendig, um eine Tätigkeit als sinnvoll einzustufen. Passion ist der Wunsch das Beste aus sich, aus einem Projekt, aus allen Beteiligten herauszuholen, um das Beste Ergebnis für ein Projekt zu erzielen.

Passion hilft dabei Stolz für Projekte zu entwickeln. Passion macht glücklich, wenn mann es schafft „die Nuss zu knacken“. Eine gute Leitidee, Kampagnenmechanik, Logo-Idee, Namings etc. wachsen nicht auf den Bäumen. (außer nicht in den TROPEN, LOL)

Passion hilft dabei am Ball zu bleiben, da die Erfahrung uns lehrt, dass es sich lohnt eine Extrameile zu gehen, um Kampagnen, Marken und Menschen besser zu machen. Passion gibt dem Tun Sinn, weil es uns erfüllt nicht beim Mittelmaß aufzuhören, sondern nach Exzellenz zu suchen.

Wer schon mal eine (gute) Idee hatte, der weiß wie erfüllend das Gefühl ist. Eine stimmige Leitidee, eine gute Kampagne ist in unserer Branche jedoch nur ein Mittel zur Kommunikation und zur Definition des Charakters der Marken für die wir arbeiten. Die Früchte unserer Passion machen Sinn, wenn unsere Kunden daraus ein gesundes Wachstum generieren können. Womit wir beim Profit wären.

Profit

Oh oh … Geld. Profit. Profit-Gier, Profit-getrieben … japp. All das spielt sich in unseren Köpfen ab, wenn wir Profit hören. Aber Profit ist wichtig um die anderen P’s zu ermöglichen. Wenn wir als Unternehmen nicht profitabel sind, können wir einpacken. Dann können wir unsere Mitarbeiter:innen nicht (oder nicht fair) bezahlen, dann können wir uns nicht fortbilden, können nicht in Infrastruktur investieren, wie neue Hard- und Software und stoppen so das Aufblühen unseres Unternehmens auf.

Profit ist aber auch Gewinn, also der Überschuss der Erträge über die Aufwendungen eines Unternehmens. Heißt auf gut-Deutsch: dass wir kein Verlust, also das Gegenteil vom Gewinn machen.

Profit hilft uns also dabei unternehmerisch erfolgreich zu bleiben. Es hilft uns exzellente Mitarbeiter:innen einzustellen und zu halten. Profit muss nicht verteufelt werden, wenn es nicht als Zweck sondern als Mittel angesehen wird.

Profit ist aber auch Antrieb. Der Volksmund sagt ja: Geld macht nicht glücklich. Japp, aber Geld ermöglicht ein besseres und selbstbestimmtes Leben. Profit hilft dabei, dass es uns gut geht, dass wir in Urlaub fliegen können, Abstand zum Alltag gewinnen können.

Profit hilft als Gegenpol zur Passion die Leidenschaft gewinnbringend einzusetzen, um als Schaffende von den eigenen Skills leben zu können. Und um den Kunden gewinnbringende Maßnahmen zu ermöglichen, die nicht als „abzuschreibende Werbemaßnahmen“ zu verkümmern, sondern als Invest in die Entfaltung der Marke.

People

»Wenn du ein Schiff bauen willst, mußt du die Leute nicht zum Baumfällen antreiben, sondern ihre Sehnsucht nach dem Meer wecken.«

– Antoine de Saint-Exupèry

Menschen sind das Wichtigste an Unternehmen. Sie machen Unternehmen überhaupt erst möglich. Menschen und Meinungen bereichern und befruchten Diskussionen. Sie machen Projekte besser durch all ihre Diversität.

Je mehr Diversität, desto besser. Vorbei sind die Zeiten in denen weiße, heterosexuelle Männer die einzigen Dudes sind, die in Unternehmen was voranbringen. Unzählige Auswertungen haben bewiesen, dass Diskussionen, an denen Menschen mit verschiedenen kulturellen Hintergründen beteiligt sind diverser und dadurch vielschichtiger werden.

Menschen geben Unternehmen Sinn. Indem das, was die Unternehmen unternehmen einen Beitrag für die Menschheit trägt. Indem die Unternehmen Lösungen für die Probleme unserer Zeit finden, um überhaupt relevant zu sein. Dann haben alle Beteiligten auch Bock, dabei zu sein und eine Bewegung entsteht.

Ein respektvoller, gleichberechtigter Umgang (von dem wir noch weit entfernt sind ist), so die Annahme ist der Schlüssel für Unternehmen, die im War of Talents so magnetisch auf neue und bestehende Mitarbeiter:innen sind, dass sie konkurrenzfähig sind und bleiben.

Planet

So wie „Passion“ sich vermeintlich dem „Profit“ entgegensetzt, so könnte die Gegenbewegung zu „People“ der „Planet“ sein. Warum? Nun so wunderbar der Homo Sapiens sein mag mit all seiner Leidenschaft, Gewinnsterben und Diversität, so sehr haben wir es versäumt dem Planeten Erde im Auge zu behalten.

Die Rechnung für grenzenloses Wachstum haben wir auf einem begrenzten Planeten nun bekommen. Indem wir vor der vermutlich höchsten Herausforderung der Menschheit stehen. Erderwärmung, Katastrophen, Pandemien … ihr wisst schon.

Wie schaffen wir es aber die Interessen der Menschen nach Mobilität, Konsum, Energie, wachsender Bevölkerung und dem Wunsch nach ausreichender und gesunder Ernährung gerecht zu werden?

Es braucht zeitgemäße Lösungen, die wir teilweise haben (Sonnen- und Windenergie) und teilweise noch dran sind (Wasserstoff-betriebene Flugzeuge oder bezahlbares Fleisch aus dem Labor) um der wachsenden Weltbevölkerung und ihrem Hunger zu stillen.

Es wäre arrogant von Ländern, denen es gut geht den Wohlstand allen verwehren zu wollen, die erst auf dem Weg zum Wohlstand sind. So sollte allen klar sein, dass ärmere Länder im Gegensatz zu Nordeuropa und Nordamerika nicht so eben mal auf Elektromobilität umsteigen können. Dazu bedarf es Unterstützung von denen, die das Problem der Ungleichheit erst ausgelöst haben. Und diese Ungerechtigkeit zieht sich seit dem Kolonialismus durch unsere Geschichte.

Purpose

Der Versuch die verschiedenen Kräfte, die uns beeinflussen in ein Gedankenkonstrukt in Bezug zu bringen lässt einen daraus resultierenden Purpose (Sinn & Zweck) für Menschen und Unternehmen erahnen. Nur wenn wir alle vier Pole mit all ihren Gegensätzen in Einklang bringen schaffen wir es so etwas, wie Sinn in unser Tun zu interpretieren.

Purpose ist wichtig. Und Purpose darf nicht zu einem weiteren Buzzword verkümmern. Purpose ist die pure Relevanz, warum ein Unternehmen die Berechtigung hat zu existieren.

Purpose entsteht, wenn wir mit dem was wir können einen Beitrag für eine bessere Welt leisten. Indem wir mit den Talenten, mit denen wir gesegnet sind passioniert an Projekte ran gehen. Indem wir drauf achten dass bei all der Passion das ganze auch profitabel und somit auch wirtschaftlich nachhaltig ist.

Indem wir Projekte umsetzen, die gut für die Menschheit UND den Planeten sind. Diese Projekte gibt es und sie gibt es immer mehr. Auch wenn das eine oder andere Unternehmen den Trend der Nachhaltigkeit zum Anlass nehmen um Greenwashing zu betreiben und den Trend zum New Work dazu mißbrauchen, um mit Purplewashing Schönfärbereien zu betreiben sollten wir unseren Werten treu bleiben.

Purpose erfüllt. Purpose ist ansteckend. Purpose macht Sinn. Und Freude. An der Arbeit und am Leben. Auch in Zeiten, die zu oft danach aussehen, dass es um uns schlecht steht und vielleicht nichts mehr Sinn macht.

Und wie geht ihr mit diesem wichtigen Thema um?

Schreibt uns an hallo@tropen.com, wir freuen uns auf einen Austausch!

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Quellennachweise und Lesetipps:

Zu People: Reinventing Organizations

Zu Planet: Wie wir die Klimakatastrophe verhindern

Zu Purpose: Ikigai

Zu Planet: Globale Nachhaltigkeitsziele